Die französische Riviera (Côte d’Azur) bietet sich perfekt für einen Roadtrip an. Die gesamte Côte d’Azur erstreckt sich von Cassis, einer Kleinstadt östlich von Marseille, bis hin zu Menton an der Grenze zu Italien. Im Süden Frankreichs findest du wunderschöne Strandpromenaden, idyllische Städtchen und beliebte Wanderwege.
Was du vor deiner Reise wissen solltest...
Anreise:
Der einzige internationale Flughafen entlang der Côte d’Azur ist in Nizza. Demnach startest du oder endest deine Reise am besten dort. Wir sind erst weiter Richtung Cannes gefahren und waren dann zum Schluss in Nizza, damit wir die letzten Tage noch entspannter verbringen können, indem wir es näher zum Flughafen haben. Je nach dem wie viel Zeit du hast, empfehle ich dir deine Route im Vorhinein ungefähr zu planen. Es ist immer gut zu wissen, wie viele Orte du besuchen möchtest, damit du abschätzen kannst wie lange du dich wo am besten aufhältst und wo du starten und enden möchtest. Tipps für günstige Flüge findest du in meinem Low-Budget-Beitrag.
Mietwagen:
Als Mietauto empfehle ich einen Kleinwagen wie z.B. einen Fiat 500, da es dort sehr schmale Straßen/Gassen und Parkplätze gibt. Das Auto nimmst du am besten direkt vom Flughafen Nizza. Wir haben für 10 Tage im September um die 400€ gezahlt. Denk daran, wenn du noch weiter nach Italien oder auch Monaco fährst, musst du bei der Versicherung angeben, dass du damit auch noch in anderen Ländern herum fährst.
Sprache:
Außerdem sehr hilfreich ist, wenn du wenigstens ein paar Wörter französisch kannst. Sehr viele Franzosen können oder wollen kein englisch sprechen und man muss ehrlich sagen, dass man mit etwas französisch viel freundlicher empfangen wird als ohne.
Reisezeit:
Südfrankreich ist ein typisches Sommerreiseziel, das sich von Mai bis September sehr gut für einen Sommerurlaub eignet. Wenn du gerne in Beach Clubs gehst und das Nachtleben auskosten möchtest, solltest du in der Hauptsaison von Juni-August kommen, dabei musst du aber mit sehr hohen Preisen rechnen.
Preise:
Grundsätzlich ist denke ich jedem bewusst, dass Europa eher teuer zum reisen ist. Vor allem Frankreich hat sehr stolze Preise, also plane auch in der Nebensaison etwas mehr Budget ein, als wenn du beispielsweise nach Italien reist. Pro Zimmer pro Nacht zahlst du in den bekannteren Orten wie z.B. St. Tropez zu zweit mindestens 200,00 € aufwärts, die kleinere Örtchen wie z.B. Menton sind dagegen etwas günstiger.
Die Route
Da wir während unseres Roadtrips auch noch nach Italien (Blogbeitrag Cinque Terre) rüber gefahren sind, haben wir uns entschieden nur bis St. Tropez und nicht weiter Richtung Marseille zu reisen. Unsere Stopps waren: St. Tropez, Cannes, Nizza, Monaco und Menton. Diese Orte bilden eine tolle Route, da man nie zu lange im Auto sitzen muss. Mit Italien waren wir insgesamt 10 Tage unterwegs, was sich genau ausging. Wenn du mehr Aktivitäten bevorzugst oder noch ein paar Wanderwege gehen möchtest, empfehle ich dir um die 2 Wochen für deinen Roadtrip einzuplanen. Wir haben uns meistens 1-2 Tage die Städte angeschaut und an den Orten mit schönen Stränden jeweils einen extra Strandtag eingeplant (St. Tropez & Nizza).
Zuerst haben wir in Cannes gestartet, vom Flughafen Nizza fährt man lediglich 30 Min (27km). Dann ging es weiter nach St. Tropez, was man in ca. 2 Std. erreicht (80km). Von dort aus sind wir dann wieder 2 Std. in die andere Richtung nach Monaco gefahren (130km) und danach ging es für uns erst einmal nach Italien weiter. Von Monaco nach Sestri Levante war unsere längste Strecke auf unserer gesamten Reise um die 3 Std. (227km). Nach dem wir auch in Italien (Blogbeitrag Cinque Terre) etwas rumgereist sind, ging es dann wieder zurück nach Frankreich direkt an die Grenze nach Menton und wie bereits erwähnt war unser letzter Stopp dann Nizza, von Menton nach Nizza fährt man ca. 40 Min. (30km).
Unterkünfte
An der französischen Riviera gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Unterkünften. Da unsere Reise relativ spontan war, waren auf Booking.com und AirBnb schon einige Unterkünfte ausverkauft. Somit haben wir eigentlich für jede Nacht mindestens 100-150€ ohne Verpflegung gezahlt, egal ob es ein Hotel oder Appartement war. Es lohnt sich also früh genug zu buchen. Die Unterkünfte die ich weiter empfehlen kann sind im Folgenden unter den jeweiligen Orten verlinkt.
Cannes
Cannes ist ein kleiner Ort an der Côte d’Azur, der vor allem für die Filmfestspiele bekannt ist. Hier gibt es eine schöne Altstadt, einen Hafen voller Luxus Yachten und coole Beach Clubs. Ich würde dir ein Hotel in der Nähe des Hafens Vieux Port de Cannes empfehlen, da dort der zentralste Punkt ist. Le Suquet heißt die wunderschöne Altstadt, wo du auf jeden Fall durch schlendern solltest und auch die meisten Lokale findest. In dieser Umgebung befindet sich außerdem die 3.000m2 große Markthalle des Marché Vorfiele, wo alle Einheimischen zum einkaufen hinkommen. Täglich gibt es hier frisches Obst & Gemüse sowie Käse & Wurst, außer an den Montagen findet ein Flohmarkt mit Antiquitäten und Second-Hand-Ware statt. Wer lieber aktuelle Kleidung shoppen möchte geht in die Rue d’Antibes, eine Einkaufsstraße, in der es neben zahlreichen Modeboutiquen auch gewöhnliche Läden wie z.B. Zara gibt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit bleibt natürlich der Palais des Festivals et des Congrès, wo jährlich der berühmte rote Teppich der Filmfestspiele ausgerollt wird. Ich finde 1 Nacht reicht völlig aus, außer natürlich wenn du noch einen Tag im Beach Club verbringen möchtest.
St. Tropez
In St. Tropez hatten wir ein sehr cooles Airbnb in einer größeren Anlage etwa 10 Min. mit dem Auto vom Zentrum entfernt. Der Ort heißt Cogolin und dort gibt es mehrere solcher Anlagen. In der wo wir waren, hat man sogar Zugang zu einem Pool & Tennisplätzen. Im September haben wir ca. 100€ pro Nacht bezahlt, was die Hälfte der Unterkünfte im Zentrum ist. Für uns hat das gut gepasst, da wir mit dem Mietauto sowieso mobil waren.
St. Tropez ist den meisten als Promi-Hotspot mit Glanz und Glamour bekannt. In dem früheren Fischerdorf, reihen sich heute die Luxus Yachten. Man muss ehrlich sagen, dass der Ort neben dem aufregenden Nachtleben nicht wirklich viel zu bieten hat. Sicherlich bietet das Zentrum mit seinen kleinen Gässchen den typischen französischen Charme, dafür zahlst du dort aber auch für alles doppelt so viel.
In St. Tropez findest du allerdings den für mich persönlich schönsten Strand der Côte d’Azur, la Plage de Pampelonne (gehört größtenteils schon zum Nachbarort Ramatuelle). Weißer Sandstrand und türkisblaues, glasklares Wasser. Hier gibt es wieder eine große Auswahl an verschiedenen Beach Clubs, aber zwischendurch auch genug freie Strandabschnitte, bei denen du nur den Parkplatz bezahlen musst. Die Preise der Sonnenliegen in den Beach Clubs hängen stark von der Saison ab und in welcher Reihe du liegen möchtest (ab ca. 30€ aufwärts). Einer der beliebtesten Beach Clubs ist der berühmte le Club 55, wo du dich rechtzeitig um eine Reservierung kümmern solltest.
Auch im Zentrum findest du außergewöhnliche Lokale, wovon eines ein absolutes Must-Do ist: das Restaurant La Opera. Auch hier sind die Preise natürlich sehr hoch, aber dort essen zu gehen ist ein wahres Erlebnis, das man unbedingt erlebt haben muss. Im l’Opera musst du auf jeden Fall rechtzeitig reservieren, in der Hochsaison gibt es am Abend sogar 2 Belegungszeiten pro Tisch. Das Besondere ist, dass den ganzen Abend über Show-Einlagen statt finden: von Sänger, über Tänzer oder auch die Kellner, die selbst auf den Tischen tanzen und gute Stimmung verbreiten, wird hier alles geboten. Das Essen ist zwar auch sehr lecker, aber ganz ehrlich eher Nebensache. Hier geht es um die ganze Atmosphäre, jeder Abend endet in einer glamourösen Party, die du nicht verpassen solltest.
Ein weiteres besonderes Lokal ist das Dior Café, dass sich direkt vor dem Laden Dior befindet, hier kann ich dir das Frühstück sehr empfehlen.
Monaco
Monaco ist ein winziger, unabhängiger Stadtstaat, der als Wohnort der Reichen bekannt ist. Hier findest du vor allem eines: Luxus. Vermutlich warst du noch nie an einem so sauberen Ort. Insbesondere in Monte-Carlo sieht alles wie in einer Modell-Vorzeige-Stadt aus.
Neben den ganzen Luxushotels, gibt es auch ein paar günstigere Zimmer und Airbnbs. Da es davon aber nicht so viele gibt, musst du weit im Voraus buchen. Ich empfehle dir eine Unterkunft in Monte-Carlo, hier hast du es nicht weit zu den Sehenswürdigkeiten. Um alles zu besichtigen reicht auf jeden Fall ein Tag aus, durch den ganzen Verkehr in den engen Straßen ist es aber deutlich entspannter über Nacht zu bleiben.
Monte-Carlo ist der größte und bekannteste Stadtteil. Hier befindet sich eine der berühmtesten Spielbanken der Welt, gleich daneben die Opéra de Monte Carlo und das exklusive Hotel Café De Paris. Hier kannst du dir einen Aperol Spritz für 25€ mit Blick auf das Casino gönnen.
Der kleinste und älteste Stadtbezirk heißt Monaco-Ville, hier findest du den Palais Princier, in dem die Fürsten ihren Sitz haben. Nicht weit von dort, empfehle ich dir zum Port of Fontvieille Viewpoint weiter zu gehen, wo du einen wunderschönen Blick über den Hafen hast.
Ein weiteres Highlight für das Monaco berühmt ist, ist natürlich die Formel 1 Strecke „Circuit de Monaco“. Diese ist womöglich weltweit die einzige Formel-1 Strecke, die mitten durch die Stadt führt und somit für jeden kostenlos zugänglich ist.
Falls du doch etwas länger in Monaco bist und neben dem ganzen Sightseeing noch Zeit für Entspannung hast, dann bietet sich der wunderschöne Larvotto Strand an. Es ist ein künstlich angelegter Strand, der sogar öffentlich und kostenlos ist.
Menton
Menton hat mich persönlich total überrascht, da dieses süße Städtchen im Vergleich zu den anderen Spots eher weniger bekannt ist. Der Ort ist eine totale Instagram Kulisse. Alle Gebäude sind in unterschiedlichen Pastellfarben gehalten und geben ein tolles Gesamtbild. Am Rand des Ortskern befinden sich außerdem zwei schöne Kieselstrände mit türkisblauem Wasser.
Auch hier reicht ein Tag aus, um gemütlich durch die Gassen zu schlendern und vielleicht noch den Vormittag am Strand zu verbringen.
Übrigens ist Menton für seine Zitronen bekannt, weshalb es dort jedes Jahr im Februar ein einzigartiges Zitronen-Fest gibt. Mit über 240.000 Besuchern, werden die Zitrusfrüchte drei Wochen lang mit Veranstaltungen, Paraden und Shows ausgiebig gefeiert.
Nizza
Nizza ist im Vergleich zu den anderen Orten eine richtige Großstadt, um genau zu sein die fünftgrößte Stadt Frankreichs. Die Kombination aus Stadt und Strand hat mir sehr gut gefallen. Zum einen gibt es eine Menge zu Unternehmen und zum anderen eine Vielzahl an Bars und Cafés zum verweilen.
Zuerst einmal zur Promenade des Anglais, das ist eine 5 Kilometer lange Strandpromenade im Zentrum von Nizza. Am besten suchst du dir in dieser Umgebung auch deine Unterkunft. Da wir zu spät dran waren, hatten wir ein Hotel in der Altstadt, was aber auch noch gut zu Fuß erreichbar ist.
Die Strände direkt vor Nizza bestehen alle aus Kieselsteinen. Wenn du zu einem anderen Strand als den an der Promenade möchtest, kann ich dir den Plage des Marinières (öffentlich & kostenlos) empfehlen, der ca. 15 Min. mit dem Auto von Nizza entfernt ist. Der Unterschied ist, dass die Steine hier deutlich kleiner und angenehmer sind. Dagegen hast du an der Promenade des Anglais verschiedene Beach Clubs. Als wir dort waren, haben die meisten schon geschlossen (Ende September).
Du solltest unbedingt zum „Schlosshügel“ Parc de la Colline du Château wandern. Er liegt genau zwischen Altstadt und Zentrum. Oben angekommen erwarten dich die Ruinen der alten Festung von Nizza, ein wunderschöner Panoramablick über die Stadt und sogar ein künstlich angelegter Wasserfall. Der Park ist ideal für einen Spaziergang, du brauchst ca. 15 Min. nach oben.
In Nizza gibt es eine große Auswahl an guten Lokalen, dennoch möchte ich zwei besondere erwähnen. Zum einen das Le Plongeoir: Dieses Lokal befindet sich auf einem Felsvorsprung und bietet neben dem Restaurant (oben), auch noch eine Bar (unten) mit Cocktails und Barfood. Für das Restaurant muss du ein paar Wochen im Vorhinein reservieren, solltest du keinen Platz bekommen kann ich dir aber auch die Bar zum essen sehr empfehlen. Diese öffnet in der Saison täglich um 16.30 Uhr ohne Reservierungen.
Ein weiteres cooles Restaurant ist das Bocca Nissa. Für dieses Restaurant musst du aufgrund der Stornierungsbedingungen zuvor online eine Kreditkarte autorisieren. Die Tapas und Rooftop Bar hat die wahrscheinlich beste Dachterrasse in ganz Nizza und unglaublich leckeres Essen. Das Essen sowohl die Atmosphäre ist spanisch angehaucht und perfekt für laue Sommernächte.
Dinge, die du in Nizza sonst noch unternehmen kannst:
- Einkaufsbummel auf der Avenue Jean Médecin (Shoppingmeile im Zentrum)
- das Nachtleben in der Altstadt auskosten
- durch den Cours Saleya Markt schlendern (täglich geöffnet)
Mein Tipp:
Falls du deinen Roatrip zwischen Juni und August machst, bietet es sich an einen Stopp bei den Lavendel-Felder in der Provence zu machen. In der Blütezeit ist das Meer aus lila Blüten ein absolutes Highlight in der Umgebung.
Disclaimer:
Auf dieser Seite sind Affiliate-Links eingebaut, die es mir erlauben, den Blog zu finanzieren. Der Preis für euch ändert sich dadurch nicht, ich bekomme lediglich eine kleine Provision, wenn ihr über meine Links bucht. Dankeschön 🙂
Eine Antwort
diesen Sommer endlich….